


Nach dem Mont Ventoux brausen wir auf leider sehr holprigen Strassen durch das schöne nördliche Provence, vorbei an Apt nach Jouques. Kleine, aber sichtbare Schilder führen uns zum vorgebuchten Chambres d'Hôtes (= Bed&Breakfast) "La Petite Borie", 2 km ausserhalb des Ortes. Ausser dem Mistral, der kühl und laut durch die Bäume rauscht, ist nichts zu hören. Kein Auto stört die Stille. Pascale, die Herrin des Hauses, empfängt uns warmherzig und mit gutem deutsch. Das blaue Zimmer ist schön, gemütlich und auf unserer eigenen Terrasse sitzen wir bei unserem mitgebrachten Abendessen - Käse, Brot, Chips, Wasser und dem ersten Roten vom Chateau Revelette. Im Schaukelstuhl wippe ich bei einem guten Buch in die Nacht.
Auf diesem Chateau Revelette sind wir am nächsten Tag eingeladen und nach einem guten Frühstück laufen wir über einen Lehmweg in 10 Minuten rüber. Aus purem Zufall habe ich La Petite Borie in direkter Nachbarschaft ausgewählt und wir können die Motorräder stehen lassen und in normaler Kleidung bei Peter Fischer auf dem Chateau auftauchen. Umso angenehmer, da unser Besuch im Weinberg, Weinkeller und in der gemütlichen Küche fast 5 Stunden (!!) dauert. Wir probieren jeden der ausschliesslichen Natur-Weine aus jedem Fass, Tank, Betonei und Flasche und spucken auf den Kies dazwischen. Das ist wieder ein Erlebnis sondersgleichen und die Fischer's so was von sympathisch. Sandra Fischer reicht uns Häppchen auf der Terrasse, während die hauseigenen freilebenden Pfauen Brunftschreie ausstossen (wow, sind die laut!), in der Küche gibt es Spaghetti/Pesto und provencialischen Käse aus dem Kastanienblatt zum Abschluss. Wir machen uns auf den Rückweg, sind glücklich, schlauer und neidisch. Es ist 15:30h und wir beschliessen noch einen Tag zu bleiben - "der Nachmittag zur freien Verfügung".
Reader Comments